Accubow dürfte den meisten Bogensportlern mittlerweile, auch dank berühmter Fürsprecher, ein geläufiger Name sein. Wir haben uns an der ATA 2019 am Messestand von Accubow umgesehen und uns von Matt zeigen lassen, was das 2019er Modell so kann. Taugt es als echte Trainingshilfe, oder gehört es eher in die Spielwarenabteilung?
Der Lieferumfang des Standard-Sets beinhaltet den Accubow aus Carbonfasern, eine Befestigung für Smartphones und eine lebenslange Garantie für alle Ersatzteile. Zusätzlich dazu wird eine Handschlaufe, ein Wasserwaagen-Kit, ein D-Loop zur Verwendung eines Releases und ein Laserpointer angeboten. Die Zugstärke lässt sich nahezu stufenlos durch Drehen des Cams anpassen. Der Accubow hat ein angenehmes Gewicht. Nicht zu leicht, nicht zu schwer. Wie ein echter Bogen eben.
Der zusätzlich erhältliche Laserpointer fungiert als Zielhilfe. So werden die geringsten Bewegungen beim Zielvorgang ersichtlich gemacht. Das Trainingsgerät ist sowohl in schwarz, als auch in der beliebten Realtree Camo erhältlich.
Wir haben den Accubow, wie auch im Video zu sehen, natürlich selbst ausprobiert, um uns eine eigene Meinung bilden zu können. Die Vielfalt der App spricht definitiv für das Trainingsgerät und auch die Individualisierungsmöglichkeiten sind mit der neuen, ausgereifteren App deutlich umfangreicher. Neben verschiedenen Jagdszenarien, bei denen man der Geographie entsprechende, heimische Fauna "jagen" kann, die nicht statisch rumsteht, sondern sich auch noch bewegt, gibt es seit neuestem auch die Option rauszuschippern um Bogenfischen zu gehen. Hierbei macht es die Lichtbrechung besonders kniffelig die verschiedenen Fischarten unter Wasser zu treffen. Mit ein bisschen Übung hat man allerdings schnell den Bogen raus.
Neben den verschiedenen Jagdoptionen gibt es auch eine Target-Version. Man hat die Auswahl verschiedener Distanzen zum Ziel. Wenn man sich etwas mit der App und dem Tool ausseinandergesetzt hat, kann man die Schwierigkeit durch das Auswählen von Seitenwind nochmal deutlich erhöhen. Gerade bei der 70m-Distanz macht das, wie die meisten von euch wissen, ganz schön was aus. Um das Setting der Realität entsprechend anpassen zu können, kann man verschiedene Pin-Optionen wählen. Zwischen keinem und fünf Pins ist alles möglich. Die Pin-Einstellungen lassen sich manuell nach Belieben anpassen.
Wahrscheinlich wird sich nicht jeder mit dem Gadget anfreunden können. Schützen mit einem sehr langen Auszug haben beispielsweise das Problem, dass die Entfernungen zum Ziel, je nach Displaygröße, bei vollem Auszug schwierig abzulesen sind. So kommt es schon mal vor, dass man sich bei der DIstanz gehörig verschätzt. Leider kam es am Messestand auch vor, dass das Lösen des "Nachbar-Bogens" den Eigenen ebenfalls ausgelöst hat. Dieses Problem sollte allerdings im heimischen Wohnzimmer, oder wo auch immer man trainieren möchte, nicht auftreten.
Wie im Video zu sehen ist, kann die App sich auch mit einem Smart-TV verbinden. Bei einem Abend mit Freunden kann der Accubow bei einem kleinen Wettkampf also auch super zur Unterhaltung beitragen. Mit dem spielerischen Flair dieses Gadgets lassen sich bestimmt auch Nicht-Bogenschützen schnell vom Sport begeistern. Das Schönste daran ist, dass man, beispielsweise auf einem Stadtfest, keinerlei Sicherheitsvorkehrungen treffen muss, um allen Menschen den Sport erlebbar zu machen.
Was bei der Entwicklung dieses Geräts allerdings im Vordergrund stand ist klar das Training. Der Accubow ermöglicht es jedem Schützen, ganz gleich in welcher Umgebung er sich befindet, für den Bogensport elementare Muskelgruppen zu trainieren und macht somit Schluss mit den Ausreden. Dieses Training wird einem beim "echten" Bogenschießen sicherlich sehr weiterhelfen.
Von meiner Seite gibt es eine klare Kaufempfehlung, vor allem für Schützen, die häufiger nicht die Möglichkeit haben, mit einem echten Bogen zu trainieren. Wenn es die Möglichkeit gibt, sollte man das Gadget allerdings vorher ruhig ausprobieren.